Eigentlich keine große Sache. Aber irgendwie...tja, wie soll ich sagen...es gibt nichts! Es ist in den letzten Tagen echt nichts Mega Spannendes passiert.
Na ja, so ganz stimmt das natürlich nicht.
Ich war zum Beispiel das erste Mal in meinem Leben in Tschechien, genauer gesagt in Prag. Wenn ich genauer darüber nachdenke, war es sogar das erste Mal überhaupt, dass ich Osteuropa betreten habe. Polen, Bulgarien, Rumänien...noch nie gesehen. Nur im Fernsehen. Ich war noch nicht mal in Griechenland oder der Türkei. Ja ok, die zählt man wohl eher zu Südeuropa dazu. Nichtsdestotrotz liegen die beiden Länder im Osten, bzw. Südosten, von Deutschland.
Das Lustige dabei ist, dass ich nach einem kurzen Blick auf die Europakarte feststellen musste, dass Prag trotz allem nicht der östlichste Punkt ist, an dem ich je gewesen bin. Denn Österreichs Hauptstadt Wien, wo ich bereits mehrfach zu Gast war, liegt noch ein paar Kilometer weiter östlich als die Tschechische Metropole. Also letztlich auch wieder keine spannende Geschichte. Außerdem hat das so rein gar nichts mit Hamburg zu tun. Blöd.
Trotzdem an dieser Stelle vielen Dank an meinen Kollegen Petr (war ´ne Geschäftsreise), der mir in seiner kostbaren Freizeit unaufgefordert den historischen Teil Prags sowie die besten Kneipen der Stadt gezeigt hat. Bessere Werbung kann eine Stadt gar nicht bekommen, denke ich.
Ach ja, das Bier sollte ich sicher nicht unerwähnt lassen. Wenn wir schon dabei sind. Das ist nicht nur lecker (bei uns gab es Pilsner Urquell), sondern auch noch wahnsinnig günstig. Umgerechnet ca. 1,50 Euro pro halben Liter frisch Gezapftes. Unfassbar.
Aber wie gesagt, generell ein nettes Thema, aber passt ja leider nicht zu meinem Hamburg-Blog. Schade eigentlich. Denn Tschechen, zumindest habe ich diesen Eindruck gewonnen, erzählen gerne Witze. Find´ ich gut. Ich erzähle nämlich auch gerne Witze. Und höre natürlich auch gerne welche. Vielleicht...na gut, den einen kann ich ja kurz niederschreiben. Da wir eh gerade über Bier reden. Mit diesem Witz erklärte mir Petr nämlich, welches sein Lieblingsbier ist:
Die Chefs von Pilsner Urquell, Heineken und Staropramen (gebraut in Prag) gehen in eine Kneipe. Der Kellner fragt nach den Bestellungen. Der Chef von Staropramen beginnt: "Für mich bitte ein Staropramen. Das leckerste Getränk der Welt." Der Chef von Heineken ist als nächster an der Reihe: "Ich nehme natürlich ein Heineken. Es gibt nichts Besseres!" Zum Schluss gibt der Chef von Pilsner Urquell seine Bestellung auf: "Eine Cola, bitte."
Die beiden anderen schauen sich verdutzt an und fragen, warum er denn eine Cola bestellt. Darauf der Pilsner-Boss: "Na, wenn ihr kein Bier trinkt, dann trinke ich auch keins."
Für wen ist denn das Dritte? |
Aber nun gut, es nützt ja nichts. Prag bleibt Prag, da ändert auch das Bier nichts. Und der Blog heißt ja nun mal nicht "Tüdelkram z Praha".
Wirklich schade. Denn schon die Anreise war lustig. Nicht nur, weil der Fahrer keinen blassen Schimmer davon hatte, wo mein Hotel war und daher ständig im Plan nachschlagen musste. Welch ungewohnter Anblick übrigens in der heutigen Zeit, wenn jemand in einem Stadtplan rumblättert. Aber es hatte was Gemütliches, fand ich. Angenehm Retro.
Doch viel amüsanter fand ich den Radiosender, der während der Fahrt lief. Lange nicht gehörte Evergreens von den Cranberries, Bee Gees oder Michael Jackson waren zu hören. Echt ganz nett, muss ich sagen. Und welches war einer der ersten Songs, den ich zu hören bekam? Genau: "The Time of my Life"! In diesem Moment war ich nur froh, dass es ein männlicher Fahrer war.
Und das nächste Highlight war dann mein Hotelzimmer. An und für sich nichts besonderes, aber es standen doch tatsächlich drei Einzelbetten im Raum. Dazu dann übrigens nur zwei Lagen Handtücher, zwei Gläser und ein Stuhl. Sehr verwirrend. Die erste Schwierigkeit bestand darin, dass Bett für die Nacht zu wählen. Mein erster Gedanke war ja, dass ich alle mal teste. Aber leider war ich nur zwei Nächte vor Ort. Blöd. Ich entschied mich dann ganz klassisch für die goldene Mitte und fragte mich dabei, ob wohl jeder so entschieden hätte, oder ob man daran gewisse psychische Merkmale festmachen könnte. Aber das ist ein anderes Thema. Ganz anders. Passt ja noch weniger hierher als Prag.
Nachdem ich meinen Koffer also in der Mitte platziert hatte, wagte ich es dennoch nicht, ihn auszupacken. Diese Drei-Betten-Geschichte beschäftigte mich noch. Zumal das dritte Bett, ganz hinten am Fenster, nicht zu den beiden anderen passte. Es machte fast den Eindruck, als habe man dieses Bett Nummer drei extra hinzu gestellt. Folgende Fragen drangen sich mir daher auf: ist es in Tschechien üblich, dass man früher oder später...wie soll ich sagen..."Übernachtungsgäste" kennenlernt? Und mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch zwei? Und wäre im Fall des Falles nicht ein großes Kingsize Bett irgendwie praktischer?
Oder hieß das einfach, es kommt noch jemand? Doppelbuchung, oder sowas. Wie gesagt, Osteuropa war Neuland für mich. Vielleicht macht man das hier so?
Na jedenfalls wartete ich mit dem Auspacken noch einige Minuten. Schließlich wollte ich meinen Zimmernachbarn oder -nachbarin erst mal kennenlernen, ehe ich entscheiden würde, ob ich tatsächlich die Nacht hier mit ihm oder ihr verbringen würde.
Um es kurz zu machen: es kam niemand mehr und das Rätsel um das dritte Bett wird wohl nie gelöst werden.
Aber ist ja eh egal. Ich will ja gar nichts darüber schreiben. Ihr müsst also leider noch etwas auf den nächsten Beitrag warten. Vielleicht passiert über Ostern ja was Lustiges. Wer weiß? Werde Augen und Ohren auf jeden Fall offen halten.
Wie witzig...jetzt fällt mir doch noch eine kleine Verbindung zwischen Prag und Hamburg ein. Es gibt im Tschechischen nämlich eine witzige Art und Weise, wie man sich begrüßt und auch verabschiedet, wenn es mal nicht ganz so förmlich sein darf. Für gewöhnlich benutzt man zur Begrüßung "Dobrý den" und zur Verabschiedung "Shledaná". Aber Bekannte und Freunde grüßen und verabschieden sich meistens mit einem flotten "Ahoj", gesprochen wie das bei uns im Hafen bekannte "Ahoi".
Also ich fand das jedenfalls recht amüsant. Zu blöd, dass mir das jetzt erst einfällt. Da hätte ich ja doch einen kleinen Prag-Post schreiben können.
Aber Schwamm drüber. Wie gesagt, in absehbarer Zeit gibt es sicherlich wieder neuen "Tüdelkram from Hamburg". Versprochen.
Ich persönlich war auch noch nie richtig "im Osten", von Prag schwärmen viele die ich kenne. Auch dass man dort für wenig Geld was Leckeres essen kann. Wenn ein Deutscher sagt, das Essen sei dort sei billig muss was heissen für den reichen Schweizer ;)Das tschechische Bier möchte ich auch gerne mal trinken.
AntwortenLöschenFrüher hatte ich mal 6 Monate als Kellner mit osteuropäischen Saison/Gastarbeitern (Ungaren, Tschechen) gejobbt. Ich muss sagen, die Typen sind mir sehr sympathisch. Sie können gut feiern, viel trinken (da kann sogar ein Deutscher nicht mithalten) und machen ständig Witze, können aber bei Trunkenheit sich trotzdem benehmen (im Gegensatz zu den Russen und Engländern). Ich finde, die Osteuropäer haben die Mischung von den Russen und uns Mitteleuropäern was die Feiermentalität betrifft.
Die optischen Vorzüge osteuropäischer Frauen kennen wir ja bereits aus Wien ;) da muss man(n) keine Worte mehr verlieren.
Ja genau, die Erfahrungen habe ich nun auch gesammelt. Schöne Stadt (erinnert an manchen Stellen an die Sicht von der Elbe aus auf Blankenese), leckere Speisen und Getränke, super Preise und sehr sympathische Menschen. Und in der Tat sehr trinkfest...so bis zu 10 große Biere seien wohl normal an einem gewöhnlichen Kneipenabend, sagte Petr. Dazu noch ständig Witze erzählen...genau mein Ding :)
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